Aktuelle Seite: Home Archiv 3. Int. Kongress 2016 Referentinnen und Referenten Annemarie Denk: „Schmerzen als Traumafolge“
Workshop Sa15, 22. Oktober 2016, 14:30 – 16:30 Uhr
Dem Schmerz entrinnen, das wünscht sich jeder, der einmal über einen längeren Zeitraum hinweg starke Schmerzen hatte. In Deutschland sind es circa 25% der Menschen, die sich nachhaltig schmerzmedizinische Hilfe holen. Doch tritt selten dauerhaft Besserung ein. Der Schmerz, der einmal Schutz- und Warnsignal war, hat seine natürliche Funktion längst verloren. Er ist in einen überschießenden, oft chronischen Schmerz übergegangen, der hilflos macht und die Betroffenen zu Opfern werden lässt. Häufig steht er in keiner Relation zum organischen Befund und zeigt meist vielfältige Erscheinungsformen. Wie ist dies möglich? Was wirkt in dieses oft unterschiedlich empfundene Schmerzgeschehen hinein? Was schmerzt überhaupt? Was verletzt wirklich so tief?
Wissenschaftlich weiß man inzwischen, dass die Gehirnareale für Emotionen und körperlichen Schmerz im gleichen Bereich liegen. Dies gibt einen Hinweis darauf, dass Körper und Psyche nicht voneinander getrennt werden können. Inwieweit sind folglich emotionale Belastungen und frühe Traumatisierungen ursächlich für ein Schmerzgeschehen, dem bislang eine verstärkt körperliche Komponente zugeschrieben wird? Kann es sein, dass der so stark empfundene Schmerz ganz andere Zusammenhänge hat und er sich verbessert, sobald wir uns mit unseren psychischen, ungeliebten und traumatisierten inneren Anteilen auseinandersetzen?
Um diese und viele weitere Fragen geht es in diesem Workshop nach einem Kurzvortrag mit Erfahrungsbeispielen aus der Praxis. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, sich ein eigenes Schmerzthema anzuschauen.
Annemarie Denk, Dipl. Soz. Päd. (FH), Einzel-, Paar- und Familientherapeutin, Gesundheitspädagogin, Medizinstudium, Hypnotherapie. Seit 1998 tätig in ärztlichen Praxen (Schwerpunkt: Schmerz, Stress, Entspannung, unerfüllter Kinderwunsch, Psychoonkologie), in der Schmerztherapie der Paracelsusklinik München und in eigener Praxis. 2012 Fortbildung in Identitätsorientierter Psychotraumatherapie bei Franz Ruppert. Mitautorin des Buches „Frühes Trauma“. Einzel- und Gruppenarbeit.
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