Gesunde Autonomie

Verein zur Förderung einer gesunden Autonomieentwicklung von Menschen e.V.

Birgit Schaumburg

Kinder - Symptomträger ihrer traumatisierten Eltern

Ich möchte in diesem Workshop aufzeigen, wie wertvoll die Auseinandersetzung von Eltern und Großeltern mit ihrer eigenen Traumabiographie ist. Dieser Prozess ist hilfreich, um Kindern die Entwicklung eines gesunden Ichs mit einem eigenen Willen und eigenen Gefühlen zu ermöglichen, damit sie später als Erwachsene auf eine gesunde Identität aufbauen können.

Die Ich-Entwicklung ist eingebettet in die Wir-Entwicklung und das erste „Wir“ sucht das Kind in der Mutter. Steht diese emotional nicht zur Verfügung, versucht das Kind kompensatorisch eine sichere Bindung mit dem Vater oder den Großeltern aufzubauen. Die Angebote zur Identifikation kommen immer von außen und zuerst am besten von der Mutter. Hat die Mutter keine klare Identität, kein klares Ich, hat das Kind nur die Möglichkeit sich mit den Traumagefühlen der Mutter zu verbinden, um überhaupt mit ihr in einer emotionalen Beziehung zu sein. Das Kind gibt sein eigenes Ich und sein eigenes Wollen auf. Es kann nicht mehr zwischen eigenen und fremden Gefühlen differenzieren. Seine gesunde Ich-Entwicklung ist gestört.

Ausgehend von meinem eigenen Identitätstrauma, weder emotionalen Kontakt mit meiner Mutter noch mit meinem Vater aufbauen zu können, da beide selbst schwer traumatisiert sind, möchte ich einige Beispiele aus meiner Praxis erläutern.

Eltern sind sich ihrer eigenen unverarbeiteten Traumata nicht bewusst und bekommen oft schon allein durch das Alter, indem sich ihr Kind befindet, die eigenen Traumaerfahrungen gespiegelt. Eltern sind oft fixiert auf die Krankheitssymptome (z.B. Bauchschmerzen, Einnässen, Schlaf-Konzentrationsprobleme) ihrer Kinder oder meinen, dass es keinen erkennbaren Grund für deren auffälliges Verhalten (Aggression, Angst, Nägel kauen,...) gibt. Ich selbst kaute jahrelang Nägel, ein Zeichen meiner unbewussten unterdrückten Autoaggression. Ich drückte Traumagefühle aus, die ich nicht mehr spürte.

Das „Aufstellen des Anliegens“ kann helfen, das eigene Identitätstrauma oder Trauma der Liebe zu erkennen, schrittweise eine gute Beziehung zu sich selbst zu erfahren und den Wunsch nach einer gesunden Eltern-Kind Beziehung zu entwickeln und praktisch zu leben.

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Birgit Schaumburg, geboren 1960, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, zwei Enkelkinder, ausgebildete Diplom Sozialpädagogin, Heilpraktikerin und Traumatherapeutin, seit über 20 Jahren in eigener Praxis für Kinder und Erwachsene in Esslingen tätig.

www.heilpraxis-esslingen.de 
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